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Das “ABC” des Islam, Seite 6
Weitere Entwicklungen
Der Gesandte Gottes lebte und wirkte also nun in Medina. Die meisten der noch in Mekka verbliebenen Muslime, die unter den Repressalien der Götzendiener zu leiden hatten, waren inzwischen ebenfalls in die “Stadt des Propheten „ - Medina ur Rassul - geflohen. Und die Ansar nahmen sie alle mit offenen Armen auf..., wie sie zuvor versprochen hatten. Prophet Muhammad (s.a.a.s.) errichtete, gemeinsam mit seiner Gemeinde, die Moschee “Masgid un Nabi”. Mit der Zeit wurden in der Umgebung weitere Moscheen gebaut und islamische Lehrer in die umliegenden Gebiete gesandt, damit sie die Bevölkerung über das Wort Gottes aufklärten. Mit den jüdischen Sippen, die in Medina und Umgebung ansässig waren und auch arabischen Stämmen wurden Verträge geschlossen, und es dauerte nicht lange und das Licht des Islam begann nah und fern zu erstrahlen.
Im Jahre 6 n.d.H. schrieb der Gesandte Gottes an die Oberhäupter verschiedener Reiche Briefe und lud sie mit seinen Zeilen zum Islam ein. Unter anderem den Schah von Persien, den römischen Cäsaren, den Khedive von Ägypten und den Negus von Abessinien. Die mekkanischen Götzendiener verletzten nach einiger Zeit wiederholt die Abmachungen, die sie mit Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) getroffen hatten. Daher beschloß er, Mekka zu erobern. Als er im Jahre 8 n.H. mit einem Zehntausend-Mann starken Heer gen Mekka zog, konnte er die Stadt ohne jegliches Blutvergießen einnehmen. Die zahlreichen Götzen, die in der Ka’ba aufgestellt waren, wurden niedergerissen. Die Mehrheit der mekkanischen. Bevölkerung wandte sich dem Islam zu. Die Großen der Stadt aber, die zwanzig Jahre lang dem Propheten und den Muslimen in heftige Feindschaft begegnet waren, ließ der Prophet zu sich rufen. Ohne sie auch nur im geringsten zu beleidigen, ohne jegliches scharfe Wort verzieh er ihnen in aller Großmut und sprach sie frei.
Nachdem Mekka erobert war, begann Hadrat Muhammad (s.a.a.s.), die Umgebung der Stadt ebenfalls vom Götzenkult zu befreien. Die Götzendiener jedoch sperrten sich dagegen, so das es zu einigen Kämpfen kam. Unter anderem zum Gefecht “Hunayn”. In dem Talweg Hunayn kam es zwischen den Muslimen und dem Stamm Hawazan zu einer heftigen Kontroverse. Auf islamischer Seite kämpften 12000 Mann, wohingegen die Hawazan über mehrere tausend gut ausgerüstete Berittene verfügten. Es war ein harter Kampf. Zunächst sah es so aus, als ob die Hawazan als Sieger hervorgehen würden. Ihre Schwerter schlugen voller Kraft auf die Muslime ein. Die Attacke kam dermaßen Überraschend und gewaltig, das bis auf Ali (a.s.) alle Muslime davonstoben. Doch schon nach kurzer Zeit kehrten sie zum Kampffeld zurück. Zunächst die Ansar, dann die Übrigen. Und nun kämpften sie so kraftvoll und erbittert, das sie die Hawazan zu schlagen vermochten. Fünftausend von diesen gerieten in Gefangenschaft. Doch auf Wunsch des Propheten wurden alle auf freien Fuß gesetzt.
Von einigen Muslimen, die damit nicht einverstanden waren, kaufte der Prophet die Gefangenen, die sich in ihren Händen befanden, frei. Das Gefecht “Tabuk trug sich im Jahre 9 n.H. zu. Der Prophet war in diesem Jahr mit einem Heer nach Tabuk gezogen, um den Römern die Stirn zu bieten. Es war ihm die Nachricht überbracht worden, das der römische Kaiser dort ein Heer, bestehend aus Römern und Arabern, zusammengezogen habe, um den islamischen Staat anzugreifen. Zuvor hatte sich in dem gleichen Gebiet ein schweres Gefecht - der Krieg “Muteh - zwischen Römern und Muslimen zugetragen, bei dem edle islamische Persönlichkeiten wie Ga’far Ibn Ali Talib, Zaid Ibn Haritah und Abdullah Ibn Ruwahah das Schahadat gefunden hatten.
Mit einem Dreißigtausend-Mann starken Heer war der Prophet also nach Tabuk gezogen. Doch als sie dort ankamen, hatten sich die gegnerischen Truppen bereits zurückgezogen. Drei Tage hielt sich Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) mit seinen Soldaten in der Tabuker Gegend auf, dann kehrten sie nach Medina zurück. Während der zehn Jahre, die Prophet Muhammad (s.a.as) in Medina lebte, hatten er und die Muslime sich außer in den genannten Gefechten noch in nahezu achtzig weiteren- größeren und kleineren - Kämpfen gegen ihre Widersacher zu behaupten. An ca. einem Viertel all dieser militärischen Auseinandersetzungen nahm der Gesandte Gottes persönlich teil. Aber nicht, wie es allgemein üblich ist, geschützt und abgeschirmt von einem Befehlsstand aus das Kampfgeschehen beobachtend und dirigierend, sondern er selbst kämpfte Schulter und Schulter mit den islamischen Soldaten. Jedoch niemals kam es vor, das er in den Gefechten jemandem den Todesstoß versetzt hätte...
„Gadir Hum” und Nachfolgerschaft
Die Eroberung der Stadt Mekka im Jahre 8 n.H. führte dazu, das der Islam auf der gesamten arabischen Halbinsel Fuß fassen konnte und die Oberhand gewann. Mekka war und ist jene Heilige Stadt, in der sich die Ka’ba, das alte Gotteshaus und große Heiligtum der islamischen Welt, befindet. Kurz nach der Eroberung Mekkas konnte Ta’if eingenommen werden. Im Jahre .10 n.H. reiste der Prophet – zum „Hagat ul Wida „, dem Abschiedstag _ nach Mekka . Dort machte er - die Muslime auf alles, was sie im Zusammenhang mit dem “Hag” wissen mußten, aufmerksam. Nach Beendigung des Hag trat er mit den Pilgern die Heimreise nach Medina an. Unterwegs, an einem Ort namens “Gadir Hum”, ließ er die Karawane anhalten. Vor etwa 120000 Hagpilgern, die aus allen Teilen der arabischen Halbinsel stammten, gab er Alis (a.s) als seinen Nachfolger und Wali der Muslime bekannt.
Damit erteilte er - auf Gottes Gebot hin - die Antwort zum Thema “Wali und Wilayat in der islamischen Gesellschaft”, auf das die Angelegenheiten der Muslime auch in Zukunft zu deren Wohl geregelt würden und Wort und Gebote Allahs bewahrt blieben. Gott hatte ihn mit dem 67. Vers der Sure 5, Ma´idah wissen lassen: O Prophet ! Das, was dir von Gott hinabgesandt ward, teile den Menschen mit. Und wenn du es nicht tust, hast du Seinen Auftrag nicht zu Ende gebracht. Nur kurze Zeit nach seiner Ankunft in Medina verstarb Hadrat Muhammad (s.a.a.s.)
Weiteres Erstarken und Erblühen
Nachdem der Prophet nach Medina emigriert war und sich in dieser Stadt niedergelassen hatte, begann das Licht des Islam zu erstrahlen. Überall, in jedem Haus, in jeder Kate, in jeder Gruppe und Versammlung wurde vom Islam gesprochen, und die Herzen Öffneten sich ihm von Tag zu Tag mehr. Scharenweise wandten sich die Menschen dieser letzten und abschließenden Botschaft Gottes zu. Während der zehn Jahre, die der Prophet in Medina residierte, vermochte der Islam in Mekka, Medina und der näheren und weiteren Umgebung dieser Städte feste Wurzeln zu fassen, bis das er sich schließlich über die gesamte arabische Halbinsel erstreckte. Der Islam hatte die Herzen erobert und damit das ganze Land. Seine Herrschaft hatte begonnen.
Während der gesamten Zeit seiner Prophetschaft bemühte sich Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) unermüdlich darum, seiner göttlichen Mission gerecht zu werden.
Die Offenbarungen, die Gott ihm hinabsandte, nahm er in sich auf und gab sie der Menschheit weiter. Er Iehrte sie das Wissen über “Tawhid”, klärte sie über das Wort des Einzigen Gottes auf, mahnte sie zum Guten und beantwortete geduldig und freundlich jede Frage, die sie ihm stellten. Mit Gelehrten und auch Gegnern aus anderen Ländern und Religionsgemeinschaften, insbesondere der jüdischen, setzte er sich zu Gesprächen, Diskussionen und Vorlesungen zusammen. Er verwaltete bestens die Angelegenheiten des islamischen Landes und der Muslime und sorgte dafür, das das kulturelle, geistige, soziale, wirtschaftliche und politische Leben der islamischen Gesellschaft in Gang gehalten wurde.
Abgesehen von all diesem verbrachte er einen Großteil seiner Zeit mit Gottesanbetung und Gotteslob und fastete an vielen Tagen des Jahres. Das heißt, er fastete jährlich drei Monate lang hintereinander - und zwar in den aufeinanderfolgenden Monaten Ragab, Scha’ban und Ramadan - und darüber hinaus noch weitere dreißig Tage im Jahr. Bisweilen unterzog er sich auch der “Ruzah wisal”. Diese Fastensart, die zu seinen Besonderheiten zählte, erforderte, das er einige Tage und Nächte hintereinander nichts zu sich nahm. Darüber hinaus kümmerte er sich um häusliche Belange, was ebenfalls zu seinem ganz normalen Tagesprogramm gehörte, sofern er nicht auf Reisen war. Hin und wieder kam es auch vor, das er sich selbst, um das tägliche Brot seiner Familie zu verdienen, als Arbeitskraft verdingte.
Der Erhabene Gott spricht im 8. Vers der Sure 61, Saf: Die Gottlosen wollen das göttliche Licht wieder zum Erlöschen bringen ,dieweil Gott jedoch sein Licht und dessen Helligkeit zu vollkommenem Erstrahlen und Leuchten bringen wird, Auch wenn es den Gottlosen nicht behagt . Gott schickte Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der wahren Religion zu den Menschen , auf das diese ) die islamische Religion ) über sämtliche Religionen und Lehren die Oberhand gewänne..., auch wenn es den Polytheisten nicht gefällt. Wie zu erkennen ist, bewahrheitete sich diese göttliche Verheißung seit dem Zeitpunkt, da sie dem Propheten hinabgesandt ward, von Tag zu Tag mehr. Die kleine islamische Gemeinschaft ist inzwischen bereits auf über eine Milliarde Muslime angewachsen. Im 109. Vers der Sure 3, Al-Imran, spricht Gott: Ihr Muslime seid die beste Gemeine unter den Menschen . Ihr ruft auf zum Gute, verwehrt das Schlechte und glaubt an Gott !
Bedeutsame Nacht
Gemäß zuverlässiger geschichtlicher Nachweise wuchs der Gesandte Gottes in einer Gesellschaft auf, in der Amoral und Torheit das Zepter führten und von Großmut, Noblesse, Nachsicht und geistig-ethischen Werten so gut wie nicht die Rede war. Ohne Unterweisung in schulischem Wissen, d.h. ohne das man ihn Lesen und Schreiben gelehrt hatte, verbrachte Muhammad Ihn Abdullah (s.a.a.s.) seine Kindheit und .Jugendzeit.
Sein Aufwachsen in einer solchen Umwelt ließ jedenfalls die strahlende Zukunft, die vor ihm lag, nicht erwarten... So wuchs er heran, war gut und redlich, arbeitete und verdiente sich das täglich Brot für sich und seine Angehörigen. Bis das er eines Nachts, als er wie an vielen anderen Abenden auch in Andacht und Anbetung versunken war, zu einer neuen Persönlichkeit fand. Zu einer ‘himmlischen”. Gewiß, das weitverbreitete polytheistische Denken als auch die rohen Sitten und Gebräuche hatte er schon seit eh und je als Torheit verstanden. Als Unfug, Aberglaube und des Menschen nicht würdig. Sein wacher Geist, seine klare Vernunft erkannten, das die Rücksichtslosigkeiten, die Tyrannei, Verelendigung und Versklavung, die in seiner als auch anderen Gesellschaften gang und gebe waren, in nichts anderem fußten als lgnoranz, Arroganz, Ungerechtigkeit und Torheit.
Doch nun... Er sah Vergangenheit und Zukunft der Welt vor sich. Erkannte ihre Zusammenhänge und den Weg, der zu des Menschen Glück führt. Wurde ‘hellwach’. Wurde “anders”. Nichts schaute und vernahm er mehr als nur das Wahre, als die reine Wahrheit. Und seine Zunge löste sich..., zu himmlischer Rede, Weisheit und Belehrung. Um Gottes Botschaft zu verkünden. Er kam heraus aus seinem kleinen begrenzten Milieu, in dem er mit Gottesanbetung und Dingen seines persönlichen, täglichen Lebens beschäftigt war. Sein Inneres, sein Geist weiteten sich, erreichten himmlische Höhen, und der Wunsch, Denken und Gesinnung der Menschheit zu reformieren und sie auf den Weg ihres Glücks zu führen, erfühlte ihn. Er erhob sich..., allein. Um die jahrtausendalte Verirrung, Verwirrung und Tyrannei auf Erden zu beseitigen und Recht und Gerechtigkeit erstehen zu lassen. Ließ sich von gegnerischen Kräften und Mächten nicht einschüchtern und klärte auf über den Einen, Allerhabenen und Allmächtigen Gott.
Machte den Menschen mit den Wahrheiten des Seins -unter anderen “Tawhid” - bekannt und brachte ihn die Werte einer edlen Gesinnung und Moral nahe. Von dem, was er ihn lehrte, war er selbst tief überzeugt, und das, wozu er ihn ermahnte und aufrief, lebte er ihm selbst vor. Edelste Gottesanbetung und Dienerschaft, göttliche Weisungen, das wunderbar koordinierte Islamische Recht, das auf “Tawhid” und ethischen Werten aufgebaut ist, all das praktizierte und unterrichtete er. Kurz, die Gesetze und Gebote, die uns der Prophet an die Hand gab, betreffen Gottesanbetung und das tägliche -individuelle und gesellschaftliche - Leben. Sie sind so präzis, umfassend und aufeinander abgestimmt, das sie sämtlichen Dimensionen bzw. Aspekten des menschlichen Lebens gerecht werden.
Hadrat Muhammad (s.a.a.s) wußte die islamischen Weisungen, die Gott ihm offenbarte und die er die Menschheit lehrte, von immerwährender und universaler Gültigkeit. Er war davon überzeugt, das die Religion Gottes, die er verkündete, des Menschen und der gesamten Menschheit Wohl in dieser und jener Welt sicherten. Vorausgesetzt, das der Weg, den sie wies, gegangen würde.
Wiederholt mahnte er: Die Religion , die ich bringe , ist der Garant für unser Wohlergehen in unserem dies – und jenseitigen Leben. In voller Überzeugung sprach er diese Worte, denn er wußte über die Schöpfung des Menschen als auch über die Zukunft der Menschheit. Er hatte Kenntnis über die Übereinstimmung und Harmonie zwischen den Gesetzen und der physischen und psychisch-geistigen Beschaffenheit des Menschen als auch über die zukünftigen Entwicklungen. Dieses alles-ganz abgesehen davon, das diese seine vernunftsmäßige Erkenntnis dem entsprach, was Gott ihm offenbart hatte - hatte zu seiner unverbrüchlichen Gewißheit geführt, das die islamischen Weisungen von immerwährender und weltweiter Gültigkeit sind.
Die zuverlässigen und dokumentarisch belegten Voraussagen, die uns von Hadrat Muhammad (s.a.a.s) erhalten geblieben sind, geben Kunde über die allgemeine Situation nach seinem Dahinscheiden bis zu einer langen Zeit danach.
Sein Wirken und Schaffen als Gesandter Gottes betraf die letzen 23 Jahren seines Lebens, von denen er 13 Jahre lang unter schwersten Repressalien der götzenanbetenden Mekkaner gestanden hatte und weitere zehn Jahre in Kämpfe mit offenkundigen Feinden als auch Munafiqan und Saboteuren, die inmitten der Gemeinde ihr Unwesen trieben, verwickelt war. Ganz abgesehen davon natürlich, das ihm die Führung der Muslime, Verwaltung und Regelung ihrer Angelegenheiten als auch die Berichtigung ihres Denkens, Verhaltens und ihrer Gesinnung oblag und er sich zudem um tausenderlei andere Dinge und Probleme zu kümmern hatte. Seinen langen, schweren, verantwortungs und aufgabenreichen Weg legte er-gestützt und gestärkt durch seinen festen. Glauben an den Einzigen Gott-unbeirrbar zurück. Getragen von seinem unerschütterlichen Wollen, nur das Wahre und Rechte zu befolgen und in der Gesellschaft wiederzubeleben. Allein an der Wahrheit orientierte er sich. Was dieser nicht entsprach, akzeptierte er nicht. Auch wenn das, was er nicht akzeptierte, seinem persönlichen “Vorteil” oder den Wünschen und Gefühlen der Muslime entgegengekommen wäre. Kurz, nur das, was er aufgrund seines himmlischen Wissens als wahr und richtig erkannte, war ihm willkommen und wies er folglich nicht zurück. Was jedoch unrecht war und falsch, erkannte er niemals an und lehnte es konsequent ab.
Wirklich erstaunlich
Wenn wir ein wenig genauer hinsehen und über das Gesagte nachdenken - aufrichtig und vorurteilslos - werden wir ganz sicherlich zu der Feststellung kommen, das es wahrlich erstaunlich und außergewöhnlich ist, das in deren finsteren Milieu der arabischen Halbinsel jener Tage eine solch hervorragende, edle Persönlichkeit heranwachsen konnte. Zweifellos..., einen anderen Grund als den Willen Gottes kann es dafür nicht gegeben haben und gibt e nicht. Der Erhabene Gott weist im Heiligen Koran verschiedentlich auf die Tatsache hin, das die Persönlichkeit des Propheten, der eine des Lesens und Schreibens nicht kundige, mittellose Waise war, auf einem himmlischen Wunder beruhe.
Auf einem Wunder, das die Richtigkeit seiner göttlichen Prophetschaft unter Beweis steht. Im 8. Vers der Sure 93, Duha, lesen wir: Warst du nicht eine Waise , der Gott Schutz und Obdach gab? Warst du nicht bedürftig, so das Gott dir deine Bedürfnisse stillte? Warst du nicht einer von vielen , ohne Rang und Namen , dem Gott zu einem hohen Rang verhalf? Und im 47. Vers der Sure 29, Ankabud, heißt es: Bevor du Prophet wurdest und dir der Koran hinabgesandt ward, warst du des Lesens und Schreibens nicht kundig. Im 23. Vers der Sure 2, Baqarah, läßt Gott wissen: Zweifelt ihr etwa an dem, was Wir Unserem Diener (Muhammad s.a.a.s. ) ,der in einer verderbten und unwissenden Gesellschaft aufwuchs und schulisch nicht gebildet war , hinabsandten ? So lasst doch jemanden eine Sure gleicher Art hervorbringen !
Über das Verhalten des Propheten
Das, was der Religion, die der Gesandte Gottes verkündete, zugrunde liegt und was er als Quell zum Glück des Menschen verstand, war das Grundsätzliche, Eigentliche, von dem alles abhängt. Mit anderen Worten: ‘Tawhid”. Das heißt: Derjenige, der die Welten erschuf und dem allein Anbetung gebührt, ist der Eine, Einzige Gott. Niemand anders außer Ihm - Allah - ist zu huldigen. Nur Er ist anzubeten und zu lobpreisen. Das aber bedeutet, das es in der menschlichen Gesellschaft - so nach dem Tawhid-Prinzip vorgegangen wird - Diskriminierung nicht geben darf und kann. Alle sind Brüder..., gleichwertig. Niemandem ist bedingungsloser Gehorsam entgegenzubringen ais einzig und allein Gott.
Wie Gott im 63. Vers der Sure 3, Al-Imran, spricht: Sprich: 0 Volk der Schrift! Kommt und laßt uns in einem, das euch und uns gegeben ist , einig sein. Nämlich, das wir niemanden als nur den Einzigen Gott, den Schöpfer und Erhalter der Welten anbeten und Ihm keine weitere Gottheit beisetzen. Das nicht die einen von uns andere aus unseren Reihen als unumschränkte Herren und Gebieter betrachten und ihnen absolut gehorchen und dienen!
Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) wollte den Tawhid-Glauben verbreiten. Das war sein Ziel. Und so lud er mit zu Herzen gehenden Worten und seinem freundlichen Verhalten zum Ein-Gott-Bekennen ein..., anhand überzeugender Argumente. Auch seine Gefährten wies er an, in der gleichen Weise vorzugehen. Diesbezüglich lesen wir im 108. Vers der Sure 12, Yussof: Sprich : Ich lade die Menschen zu Gott ein, und zwar so , das sie meine Botschaft wirklich verstehen und akzeptieren können. Und jene, die mir folgen, gehen ebenso vor.
Hadrat Muhammad (s.a.a.s) betrachtete alle Menschen als gleichwertig und als Brüder. Dementsprechend verhielt er sich und handelte er. Bei der Durchführung der göttlichen Gebote und Regelungen (auch der strafrechtlichen) machte er niemals Unterschiede. Das göttliche Maß und Gesetz galt für alle. Diskriminiert bzw. bevorzugt wurde niemand. Verwandtschaftliche oder freundschaftliche Beziehungen ließ er bei Beurteilungen und Entscheidungen nicht gelten. Ob jemand arm war oder reich, angesehen oder nicht schwach oder stark, schwarz oder weiß etc. war völlig bedeutungslos, wenn es darum ging, Gerechtigkeit walten zu lassen. Einem jeden sprach er das zu, was das göttliche Gesetz, das Gesetz der Religion, forderte und erwartete. Er sagte: Und wenn meine Tochter Fatimah, die mit das Liebste auf Erden ist, sich des Diebstahls schuldig machte, so ließe ich ihr die Hand abschlagen.. Niemand hatte das Recht, seinen Mitmenschen Befehle zu erteilen, über sie zu bestimmen oder ihnen Gewalt anzutun.
Das Gesetz mußte eingehalten werden, ansonsten besaß die Bevölkerung volle Freiheit. (Allerdings..., und das durfte wohl einem jeden klar sein, Freiheit einem allgemeinen Gesetz gegenüber - welchem auch immer, nicht nur dem islamischen - kann es nicht geben, da ein Öffentliches Gesetz zu respektieren ist. Im 158. Vers der Sure 7, A’taf, lesen wir: Jene aus dein Volk der Schrift’ (AhI-Kitab), die dem “Nabi Ami“ (des Lesens und Schreibens nicht kundigen Propheten) folgen, über den in ihren Buchern - Thora und Evangelium geschrieben steht..., er ist jener Prophet, der sie zu dem aufruft, was ihr reines, gottgebendes Wesen als gut erkennt und der ihnen das verwehrt, was es als nicht gut empfindet. Das, was rein und gut ist, erlaubt er ihnen und das, was schlecht und verderblich ist, untersagt er. Er, der sie von harten, schwierigen Sitten und Regelungen befreit und ihnen die Ketten nimmt, von denen sie gefesselt waren. Wer ihm glaubt und ihn akzeptiert, wer dem Licht, das ihm hinabgesandt ward (Koran) folgt, ist errettet. 0 Prophet, sag den Menschen: Gott hat mich zu euch geschickt . Und das , zu was mich Gott aufgerufen hat , werde ich unter euch praktizieren.
An diese göttliche Weisung, an das Prinzip “Gleichberechtigung in der Gesellschaft bzw. soziale Gerechtigkeit’ hielt sich Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) konsequent, weshalb er beispielsweise für sich selbst niemals Privilegien und dergleichen akzeptierte bzw. in Anspruch nahm. Wer ihn nicht kannte, wußte nicht, wer von den Anwesenden einer Versammlung, an der Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) teilnahm, der Prophet war. Denn niemals setzte sich der Gesandte Gottes auf einen ‘Ehrenplatz, sondern er saß inmitten der anderen..., schlicht und bescheiden wie die Einfachsten der Gesellschaft. Er half im Haushalt mit, empfing einen jeden, der zu ihm kam, persönlich und lauschte aufmerksam dessen Worten. Ging er auf Reisen, so geschah es ohne jeglichen Aufwand, ohne ein besonderes bzw. offizielles Protokoll. Er reiste wie die übrigen auch.
Mit finanziellen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, half er im wesentlichen Bedürftigen aus ihrer Not. Nur einen sehr geringen Teil davon verwendete er in eigener Sache, um die notwendigsten Ausgaben seines privaten Lehens davon zu bestreiten. Doch selbst darauf verzichtete er häufig, um Notleidenden unter die Arme zu greifen. Er sparte sich den Bissen vom Munde ab, um denen zu geben, die hungrig waren..., er hungerte mit den Hungrigen, lebte wie die Ärmsten der Gesellschaft und setzte sich zu ihnen. Nichts unterließ er, um den Entrechteten zu ihrem Recht zu verhelfen. Dafür setzte er sich ein. Wenn es jedoch um seine persönlichen Angelegenheiten ging, so war er voller Nachsicht und Verzicht.
Erinnern wir uns: Als nach der Eroberung Mekkas die Großen der Quraisch zu ihm kamen, verhielt er sich gütig und verzeihend, obgleich sie ihm vor seiner Auswanderung nach Medina hart zugesetzt, ihm Leben und Wirken schwer gemacht und auch danach mit Intrigen, Angriffen und Komplotts gegen ihn gearbeitet hatten. Kein scharfes Wort sprach er zu ihnen, er verzieh ihnen allen. Bei Freund und Feind war er bekannt für seine hohe Tugend und edle Gesinnung. Sein gutes, wohlwollendes und feines Verhalten, seine Freundlichkeit, Großherzigkeit, seine Bescheidenheit, Gute, Noblesse und Geduld waren sprichwörtlich und beispiellos. Einen jeden, dem er begegnete - ob Mann, Frau oder Kind - grüßte er zuerst.
Einer seiner Gefährten bat ihn, sich ihm zu Füßen werfen zu dürfen. Der Prophet sprach: Was sagst du da? Das sind Methoden, derer sich Könige und Fürsten bedienen. Ich aber bin Prophet und Diener Gottes. Von dem Tage an, da Gott ihn aussandte, um die Menschheit rechtzuleitend und ihr die göttliche Botschaft zu verkünden, bemühte er sich unermüdlich darum, seiner prophetischen Mission gerecht zu werden. In den dreizehn Jahre nach seiner Ernennung zum Propheten, die er in Mekka unter größten Schwierigkeiten und Repressalien, die ihm seitens der Götzendiener widerfuhren, verbrachte, beschäftigte er sich mit nichts anderem als der Verkündigung der Lehre Gottes, des Islam.
Und ebenfalls in den zehn Jahren nach seiner Emigration setzte er sich ohne Unterlaß für die Aufklärung über den Einzigen Gott, sein Wort sowie die Durchführung und Verbreitung der islamischen Gesetze ein. Trotz all der Harten, denen er und die Muslime ausgesetzt waren, trotz all der Probleme und Komplikationen, die die Feinde Gottes heraufbeschworen, trotz der Sabotageakte, die aus dem Lager der. Juden und Munafiqan kamen. Ganz abgesehen von den mehr als achtzig militärischen Auseinandersetzungen mit den Feinden, die er und die Muslime zu bewältigen hatten. Doch nicht nur das. Die Führung der muslimischen Gesellschaft und Verwaltung ihrer Angelegenheiten bzw. des gesamten islamischen Herrschaftsbereiches - der sich inzwischen über die gesamte arabische Halbinsel erstreckte - oblag ihm. Sogar um individuelle Probleme seiner Glaubensgeschwister kümmerte er sich persönlich.
Was seine Couragiertheit und Kühnheit betraf, soviel: Er war so beherzt, das er sich in einer Zeit und Gesellschaft, in der rohe Gewalt, Unrecht und Torheit das Zepter führten, erhob und trotz aller Widerstände und Drohungen die Religion Gottes verkündete. Unerschrocken und unermüdlich. Rohheiten und Verfolgung vermochten ihn nicht zu hindern bzw. Zaudern und Schwäche in ihm hervorzurufen. Dieses und auch die Tatsache, das er niemals, in keinem Gefecht, vor dem Feind die Flucht ergriff, dürften genügen, um sich ein Bild von seinem Mut und seiner Tapferkeit machen zu können. Auch folgendes soll nicht ungesagt bleiben: Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) war außerordentlich reinlich und achtete auf ein gepflegtes Aussehen. Hygiene und Sauberkeit zu wahren, verstand und bezeichnete er als Zeichen wahren Glaubens an Gott. Er sagte: Reinlichkeit und Reinheit sind Zeichen des Glaubens...
Darüber hinaus, das er reinlich war, achtete er auf ordentliche, d.h. heile, saubere Kleidung und liebte es, sich mit Wohlgerüchen zu umgeben. Mit anderen Worten: Reinlich, in sauberer gepflegter Kleidung, wohlduftend als auch sich wohlverhaltend begegnete er den Mitmenschen.
Sein Wohlverhalten und adrettes Äußere behielt er sein ganzes Leben lang bei. Er war bescheiden, dezent und bediente sich - wie gesagt - niemals irgendwelcher Privilegien und “Protokolls”, die seinen hohen gesellschaftlichen Stand und Rang gekennzeichnet hätten. Während seines gesamten Erdendaseins hat Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) niemals jemanden gekränkt oder verunglimpft. Überflüssige bzw. sinnlose Reden führte er nicht, und wenn er lachte, geschah es niemals lauthals und schallend. Er liebte es, nachzudenken und hörte den Worten eines jeden aufmerksam zu..., sei es, das jemand eine Bitte äußerte, sich beschwerte oder sonst was auf dem Herzen hatte. Nie waren seine Antworten unüberlegt, schroff oder ungeduldig. Niemals unterbrach er die Rede eines anderen und verwehrte niemandem, frei zu sprechen. Irrte sich jemand, so machte er ihn in feiner, niemals verletzender Art darauf aufmerksam.
Hadrat Muhammad (s.a.a.s) war überaus gütig, freundlich und mitfühlend. Es tat ihm weh, wenn jemand litt, doch..., wenn es galt, Verbrechen und Unrecht. zu ahnden, erlag er seiner “Weichherzigkeit” nicht, sondern ging gerecht und konsequent vor. Und wie bereits erwähnt: Bei der Durchführung des Gesetzes machte er keinerlei Unterschiede zwischen den Betroffenen.
Als einmal jemand der Ansar bestohlen wurde, standen zwei Männer - ein Jude und ein Muslim - unter Verdacht. Viele der Ansar bedrängten den Propheten, den Juden zu verurteilen. Es ging ihnen um das Ansehen der Muslime, insbesondere der Ansar. Abgesehen davon stellte die Feindseligkeit, die die Juden gegen die islamische Ummah hegten, ein offenes Geheimnis dar. Der Prophet aber, der den Muslim für schuldig befand, ging auf das Drängen der Ansar nicht ein, er stellte sich ganz offenkundig auf die Seite des Juden - da dieser unschuldig war - und ließ den Muslim für sein Vergehen bestrafen.
Als Hadrat Muhammad (s.a.a.s) zu Beginn des Krieges “Badr” die Reihen des muslimischen Heeres abschritt, stieß er auf einen Soldaten, der ein wenig außerhalb seiner Reihe stand. Er drückte ihn mit seinem Stab zurück, damit er in Reih und Glied mit den übrigen Kämpfern zu stehen kam. Der Soldat wand ein: “0 Gesandter Gottes, du hast mir mit deinem Stab wehgetan.
Prophet Muhammad (s.a.a.s.) drückte ihm daraufhin seinen Stab in die Hand, schob sein Gewand zur Seite und sprach: “Vergilt es nun!” Der Mann trat hervor, küßte den Leib des Propheten und sprach: “Ich weiß, das ich in diesem Gefecht fallen werde. Aber ich wollte dich, bevor ich den Tod finde, berühren. Datum trat ich aus meiner Reihe hervor...” Er focht kühn und kraftvoll gegen den Feind..., bis zum Schahadat.
Prophet Muhammad (s.a.a.s.) unterstützte stets die Schwachen und Unterdrückten. Seine Gefährten wies er an, ihn die Bedürfnisse, Wünsche und Klagen der Schwächeren der Gesellschaft wissen zu lassen, damit ihnen geholfen werden könne. Und er ermahnte sie, dieser seiner Anordnung gewissenhaft nachzukommen. Es wird überliefert, das seine letzten Worte eine Ermahnung im Zusammenhang mit Unfreien und den Frauen betrafen, die er der “Ummah” ganz besonders anempfahl. Gottes Friedens- und Segensgruß sei mit ihm und seiner edlen Familie.
Vermächtnis des Propheten an die Muslime
Die Menschheit ist wie alles in der Welt des Seins Veränderungen und Entwicklungen unterworfen. Und ebenso wie es - hinsichtlich Aussehen, Kondition, Mentalität, Verhalten, Gesinnung etc. - erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Personen gibt, sind auch ihre Ansichten und Gedanken keinesfalls gleich. Auch nicht ihr Intellekt und Auffassungsvermögen. Die einen begreifen schnell, die anderen langsam, die einen behalten, was sie lernen, die anderen vergessen es wieder. Das aber führt unter anderem dazu, daß Anschauungen, Überzeugungen und Regelungen, die heute aktuell sind, morgen schon in Vergessenheit geraten bzw. beiseile geschoben werden.. Es sei denn, sie hätten feste Wurzeln gefaßt und würden durch zuverlässige, treue ‘Hüter’ bewahrt.
Damit die Religion Gottes, die Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) verkündete, von dieser Gefahr verschont bliebe, hat er den Muslimen ein unumstößliches und unantastbares Dokument als auch absolut verläßliche Hüter” hinterlassen. Das Buch Gottes und sein Ahl-Bayt’. Wie sämtliche islamischen Rechtsschulen (sunnitische und schi’itische) aus verschiedenen zuverlässigen Quellen überliefern, hatte der Gesandte Gottes mehrmals geäußert: “Ich gehe und hinterlasse euch zwei kostbare Treuhandgaben . Das Buch Gottes (Koran) und mein “Ahl-Bayt”. Sie werden sich niemals voneinander trennen und so ihr an diesen beiden „Treuhandgaben „ festhaltet , ‘werdet ihr nicht in die Irre gehen.“
Der Heilige Koran
Der Heilige Koran ist jene eigentliche Quelle, aus der über die “Wahrheiten” und das “Islamische Glaubenswissen” zu erfahren ist. Er ist das Himmlische Buch bzw. das Wort Gottes, das Muhammad ibn Abdullah (s.a.as.) hinabgesandt wurde..., Nachweis seiner göttlichen Gesandtschaft und dem Menschen verläßliche Orientierung. Der Heilige Koran gibt eine Reihe weltanschaulicher und praktischer Hinweise, Erklärungen und Regelungen an die Hand, die - falls sie befolgt werden - Wohl und Glück in dieser wie jener Welt garantieren. Er wurde im Verlaufe von 23 Jahren, d.h. während der Zeit der Prophetschaft Hadrat Muhammads (s.a.a.s.), nach und nach hinabgesandt, zur Rechtleitung der Menschheit. Mit klaren, verständlichen Worten vermittelt er die richtige Weltanschauung, klärt über eine gute, edle, das heißt menschenwürdige Gesinnung auf sowie über alles, was es zu wissen gilt. Wie uns der 89. Vers der Sure 16, Nahl, sagt: „Wir schickten dir das Buch , das alles offenkundig macht .“
Über das “Islamische Wissen”-“Ma´arif Islam”, wie es in der islamischen Terminologie heißt- gibt der Koran in zusammenfassender Form Aufschluß. Um eingehender und ausführlicher darüber erfahren zu können, insbesondere im Zusammenhang mit islamisch-rechtswissenschaftlichen Themen (Fiqh), verweist er an das Haus des Propheten.
Im 44. Vers der Sure 16, NahI, heißt es: Wir haben dir den Koran hinabgesandt, damit du die Menschen darüber, was ihnen Gott gesagt und geschickt wurde, aufklärst. Wie gesagt, der Heilige Koran spricht, ohne zu blindem Befolgen aufzufordern, in einer verständlichen Sprache und so. das seine Worte und Weisungen von der gottgegebenen menschlichen Vernunft akzeptiert werden. Er erinnert an Dinge, die dem menschlichen Urwesen bekannt und offenkundig sind, an etwas, dem sich der Mensch nicht entziehen kann, sondern das er-ob er will oder nicht–tief in seinem innern befürwortet.
Im 14, Vers der Sure 86, Tang , spricht der Erhabene Gott : Der Koran ist das Buch , das das Wahre und Falsche voneinander trennt. Also nicht ein Buch voller leerer, sinnloser Worte. Das, was es sagt, hat - soweit Gott es nicht selbst einschränkt -immerwährende Gültigkeit. Es ist absolut wahr und vollkommen und für jedermann – allzeit- verbindlich und aktuell. Der Koran ist nicht menschliche Rede. Das heißt er ist nicht das Wort des Menschen, der zwar entsprechend seines begrenzten Wissens über dieses und jenes Thema spricht ,jedoch nicht absolut über es , dessen Hindergründe sowie Zusammenhänge mit anderen Dingen und Faktoren Bescheid weiß, weshalb er einige Aspekte Übersieht und unberücksichtigt lässt..
Gottes Wort ist vollkommen, denn Er ist allwissend, hat absolute Kenntnis über alles, über Offenkundiges und Verborgenes. Über das, was wohl und gut als auch das, was schlecht und verderblich ist. Daher ist es jedem Muslim eine Pflicht, seinen Blick zu Öffnen und “objektiv” zu sehen..., in steter Erinnerung jenes Koranverses, in dem es heißt, das Gottes Wort immerdar gültig und bindend ist. Der Muslim begnügt sich nicht mit dem, was “andere” sagen. Sondern er bewahrt sich sein “freies Denken” bzw. “Unabhängig-Denken-Können”, jenes wertvolle Kapital, das den Menschen vor der anderen Kreatur auszeichnet. Genau das ist es, wozu der Koran immer wieder aufruft, nämlich: zu denken, nachzudenken...
Kurz, der Koran, das Buch Gottes, ist für alle von bleibender Aktualität und Gültigkeit. Niemals “veraltet” er, sondern vermittelt ständig neue Erkenntnisse und erweitert den Wissenshorizont mehr und mehr. Er ist nicht von einer Gruppe oder Generation allein zu erfassen und zu erschließen. Vielmehr ist es so, das alle Generationen aus ihm weiteres Wissen schöpfen können... Im 16. Vers der Sure 57, Hadid, mahnt der Erhabene Gott: Den Menschen ist geraten, sich nicht zu verhalten ,wie die, denen zuvor die Schrift gegeben ward, deren Herzen aber im Laufe der Zeit erstarrten und die göttliche Belehrung vergaßen bzw. verwarfen...
Der Heilige Koran fordert den Menschen auf, sein Inneres zu befragen, auf die Stimme seines Gewissens und Wesens zu horchen und die Wahrheit zu akzeptieren. Das heißt, das er sich zunächst in aller Aufrichtigkeit und Gewissenhaftigkeit bereitmacht, die Wahrheit bedingungslos anzuerkennen..., das er das, was er bei aufrichtiger, lauterer Befragung seines Inneren als “wahr und richtig” und als Schlüssel zu seinem Wohl in dieser und jener Welt erfährt bzw. erkennt, zu akzeptieren, nicht aber diabolisches Gerede und sinnliche Verlockungen, da er ansonsten in die Irre geht.
Danach hat er die “Ma’arif Islam”-das heißt die Lehre des Islam - seiner Vernunft, seiner inneren Erkennen bzw. Gewissen zu unterbreiten. Und dann, wann dieses ihm sagt, das es wahr und richtig ist und das sein tatsächliches Wohl darin beruht, demgemäß zu leben und zu handeln-und sein inneres Erkennen, sein Gewissen wird ihm dieses sagen, da der Islam die “Din fitri” ist, das heißt die Religion, die im menschlichen Wesen veranlagt ist-wird er bewußt dieses Wissen seinem Lebenskurs zugrundelegen. Damit aber werden im Leben des Menschen Maximen und Weisungen bestimmend, die “wegweisend” sind und die das menschliche Urwesen selbst möchte. Mit ihnen tritt nun eine koordinierte “Lebensordnung” in kraft. Eine Lebensordnung bzw. -weise, deren sämtliche Aspekte und Dimensionen in vollem Einklang mit der menschlichen Natur und Mentalität stehen, wodurch Diskrepanzen zwischen menschlichem Wesen und Lebensweise vermieden werden.
Es ist kein “Weg der Gagensätze”, der im Rahmen dieser Lebensordnung gegangen wird. Kein disharmonischer, unzusammenhängender Kurs, dem hier Geistig-geistliches zugrundelicht und dort reine Materialität, der hier mit innerer Vernunft und Wesenswunsch konform geht und dort sinnlichen Trieben unterworfen ist. Gott spricht im 30. Vers der Sure 46, Ahqaf: Der heilige Koran weist dem Menschen den Weg zur Wahrheit, den Weg zu einer Lebensordnung oder -weise, in der alles fein aufeinander und frei von Unebenheiten bzw. Irreführendem und Widersprüchlichem ist. Und im 9. Vers der Sure 17, Assra’, spricht Er: Der Koran führt den Menschen auf einen Weg, d.h. gibt ihm eine Religion bzw. ein Lebensprogramm an die hand, das optimaler und konstruktiver als alle anderen Religionen und Lebensprogramme bzw. –wege ist.
In einem anderen Vers wird der Grund für diese außerordentliche Konstruktivität und Optimalität genannt. Und zwar: Dieser Weg, diese Lebensweise, von der der Koran spricht und die im “Islam” beruht, ist deswegen so hervorragend und “effektiv”, weil der “islamische Weg” mit der Schöpfung des Menschen, d.h. mit dessen Wesen und “Modalität” in völliger Übereinstimmung steht. Denn daran ist nicht zu zweifeln.: Der “islamische Weg” beantwortet die wesensmäßigen Wünsche und Bedürfnisse des Menschen und verhilft ihm zu Ausgeglichenheit und innerer Ruhe. Darum, weil ihm das, wonach er sich in seinem tiefsten Inneren sehnt, durch diesen “islamischen Weg” - d.h. durch die Hingebung- in den Willen Gottes, der unsere Wünsche und Notwendigkeiten am besten kennt und ihnen durch Seine Weisungen und Gebote entgegenkommt - erreichbar wird.
Im 30. Vers der Sure 30, Rum, lesen wir: So wende dich fest und unbeirrbar der Religion zu. Jener Religion, die mit der artspezialischen Schöpfung des Menschen, die niemals zu verändern und abzuwandeln ist, absolut übereinstimmt. Es ist die Religion, die die menschliche Gesellschaft zu leiten, ihre Probleme zu lösen und sie ihrem Glück und Wohlergehen zuzuführen vermag. Im 1. Vers der Sure 14, Abraham, lesen wir: Der Koran ist das Buch, das wir dir hinabsandten, auf das du die Menschen aus den Finsternissen hinaus- und dem Licht zuführen mögest.
Der Heilige Koran lädt zu einem hellen, lichten Weg ein, der das Ziel klar zu erkennen gibt. Es ist jener Weg, der die echten, wesensbedingten Wünsche und Bedürfnisse des Menschen beantwortet und mit dessen “innerem Erkennen”, dessen Vernunft übereinstimmt. Ja..., und dieser Weg, von dem der Koran spricht, ist die in dem menschlichen Wesen veranlagte Religion, die “Din fitri”, die “Islam” genannt wird. Ein Weg jedoch oder, um es anders zu formulieren, eine Lebensweise, die in sinnlichen, eigensüchtigen Verlangen fußt, die der Befriedigung materieller Triebe, Profitsucht und dergleichen dient..., oder aber ein Lebensstil bzw. kurs, der in blinder Nachahmung, gedankenlos und unbedacht übernommen und imitiert wird, ohne zuvor zu prüfen, ob dieser der gesunden, unverderbten Vernunft nicht zuwiderläuft..., derartiges wird zu nichts anderem führen als zu einem Abgleiten und Versinken in Finsternissen.
So etwas ist nichts weiter als das Befolgen eines Weges, der in keinster Weise die Garantie gibt, das er tatsächlich das Ziel erreichen läßt..., was er auch gar nicht kann. Wie Gott im 122. Vers der Sure 6, An’am, sagt: Ist wohl der, welcher „tot“ war und dem wir - mit Hilfe der Religion – Leben und Licht gaben, auf das er durch deren Rechtleitung seinen Weg finden und gehen kann wie der, der in den verschiedensten Finsternissen, aus denen er nicht herauszukommen vermag, versunken ist?! Kurz..., dieses alles läßt deutlich die Bedeutung und Hervorragendheit, die diesem Heiligen Buch seitens Islam und Muslimen beigemessen wird, erkennen. Es erklärt unter anderem die Tatsache, das dem Heiligen Koran seit seiner Hinabsendung bis heute, da vierzehn Jahrhunderte vergangen sind, unverbrüchliche Treue und ehrende Aufmerksamkeit - und zwar in aller Welt - geschenkt wird.
Ja, der Koran, dieses Himmlische Buch, ist Halt und Stütze der Muslime und das Fundament des Islam, dieser allzeit und weltweit gültigen Religion. Er macht uns mit “Ma’arif Islam”, das heißt der Gesamtheit des islamischen Wissens bekannt und zwar in ansprechender, klarer und zugleich knapper Form. Die Wertigkeit des Koran - der das Wort Gottes und “ewige Wunder” des Propheten Muhammad (s.a.a.s.) ist- entspricht der der Religion Gottes.
Quwelle: http://www.islamischer-weg.de