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Das “ABC” des Islam, Seite 13
Jede Kreatur verteidigt ihren Möglichkeiten entsprechend sich und ihre Interessen. Ein jeder ist mit Kräften versehen, mittels derer er sich seiner Feinde erwehren kann. Auch der Mensch ist aufgrund seiner gottgegebenen Natur und Vernunft von dem Gedanken getragen, sich gegen jene, die ihm nach dem Leben trachten und seine Existenz zerstören wollen, zu verteidigen. Dem, der ihn vernichten will, wird er sicherlich nicht schweigend zusehen und ihn gewähren lassen. Er wird versuchen, ihm zuvorzukommen bzw. ihn daran zu hindern. Das gleiche ist der Fall, wenn seine Interessen bedroht werden. Er wird nicht die Hände in den Schoß legen und zuschauen, wie seine Daseinsmöglichkeit ruiniert wird. Was in seinen Kräften steht wird er tun, um sich, sein Leben, seine Ehre und alles, was ihm lieb ist und ihm gehört - bzw. zu ihm gehört wie seine Familie - zu schützen.
Wie begegnet der Islam ihnen?
Jenen, die Tawhid, Prophetentum und Auferstehung leugnen bzw. anderes anbeten als den Einzigen Gott, sind zum Islam einzuladen und über seine Wahrheiten zu informieren. In besonnener und freundlicher Weise sind ihnen diese anhand plausibler Argumente begreiflich zu machen und nahezubringen, so das keine Unklarheiten mehr übrigbleiben. Sind sie einsichtig und wenden sich dem Islam zu, so sind sie “Geschwister” der übrigen Muslime..., diesen gleichgestellt. Falls sie jedoch trotzen und beharrlich die Wahrheit Ieugnen-wenngleich sie ihnen deutlich und verständlich wurde - wird der “Gihad” aktuell. “Ahl-Kibab”, das heißt jenen, die im Besitze einer Himmlischen Schrift sind und somit an Gott, Prophetentum und die Auferstehung glauben, gestattet der Islam, bei ihrer Religion-so sie auf dieser beharren-zu verbleiben. Allerdings haben sie die “Gaziah-Abgabe” zu leisten, wofür sie dann als Gegenleistung den Schutz der Muslime genießen. Mit anderen Worten, sie begeben sich in den Schult des Islamischen Staates und erkennen-bei Wahrung ihrer eigenen religiösen Selbstständigkeit - dessen Regie an.
Gegen “AhI-Baqi und Fissad”, jene sogenannten “Pseudo-Muslime”, die zum Verlust von Islam und Muslimen zur Waffe greifen und Aufruhr. Verderbnis und Blutvergießen unter ihnen anrichten, zieht die islamische Gesellschaft zu Felde und bekämpft sie, bis das erstere einsichtig werden und mit ihrem Unruhe- und Unheilstiften aufhören. Die Widersacher des Islam, die sich das Ziel gesetzt haben, das religiöse Fundament der Muslime zu zerstören oder die islamische Regierung zu stürzen, sind als gegen “Islam und Muslime Krieg führende Kafarn” zu behandeln, denen sich die Muslime - dazu sind sie verpflichtet (wagib)- entschlossen in den Weg zu stellen und zu kämpfen haben, um sich gegen sie zu schützen und zu verteidigen. Wenn es das Wohl der Muslime und des Islam erfordert, kann die islamische Gesellschaft allerdings auch einen vorläufigen Nichtangriffspakt mit den Feinden des Islam schließen. Sie ist jedoch nicht befugt, mit diesen ein solch freundschaftliches Verhältnis zu unterhalten, das dadurch Denken und Gottesdienerschaft der Muslime beeinflußt und zersetzt werden.
Wenn Gihad und Gefecht unumgänglich geworden sind und dennoch jemand feige die Flucht vor dem Feind ergreift und seine kämpfenden Bruder an der Front im Stich läßt - mit anderen Worten: desertiert -, so bedeutet das, das ihm sein eigenes Leben wertvoller ist als das seiner gesamten Gesellschaft. Es ist defakto ein Verrat an Gottes Wort sowie an Leben, Ehre und Eigentum seiner Glaubensgeschwister, die vom Feind bedroht sind. Aus diesem Grunde wird die Desertation aus dem Gefecht als ein schwerwiegendes Vergehen gewertet. Unmißverständlich erklärt der Erhabene Gott im 16. Vers der Surc8, Anfal: Wer aus dem Gihad und vor dem Feind flieht, ist vom göttlichen Zorn begleitet. Seine Flucht ist eine Flucht in die Höllenverdammnis hinein..., es sei denn, er würde sich besinnen, zu seiner Truppe zurückkehren und gegen den Feind kämpfen.
Die Muslime sind verpflichtet, die islamische Gesellschaft, Familie, Haus, Hof und Ehre zu verteidigen. In diesem Zusammenhang erklärt Gott im 154. Vers der Sure 2, Baqarah: Bezeichne jene, die auf dem Wege Gottes getötet werden, nicht als tot. Sie leben. Nur .., ihr begreift das nicht. Die Geschichte jener, die zu Beginn des Islam mutig und voller Vertrauen auf Gott gegen den Feind , der sie vernichten wollte, zu Felde zogen..., die Geschichte all der Märtyrer, die ihr Leben auf dem Wege Gottes einsetzten und hingaben, ist interessant, erstaunlich und gleichwohl belehrend. Sie waren es, die mit ihrem Blut, das sie aufopferten, dieser heiligen Religion Stabilität und Verbreitung ermöglichten.
Wie uns Gewissen und Religion sagen, ist der Feind, der aus der Fremde kommend die muslimische Gesellschaft bedroht bzw. angreift, zu bekämpfen und daran zu hindern, Verwüstung, Elend und Vernichtung ins Land zu tragen. Das gleiche gilt im Zusammenhang mit dem landesinternen Widersacher. Wer ist ein landesinterner Widersacher? Jener, der gegen das in der islamischen Gesellschaft herrschende Recht und Gesetz verstößt, es unterminiert, auf diese Weise Unruhe und Verwirrung hervorruft, der Bevölkerung Ruhe und Frieden raubt und die islamische Ordnung zu ruinieren gedenkt. Es versteht sich von selbst, das derartig zersetzenden Elementen das Handwerk gelegt werden muß, um die gesunde Ordnung, die im Sinne des allgemeinen Fortschritts und Wohlergehens unerläßlich ist, aufrechterhalten zu können. Dieses geschieht im Rahmen strafrechtlicher Maßnahmen, die das Gesetz vorschreibt.
Eine Verteidigung, die ganz besonders “fundamental”, effektiv und gekrönt mit weitreichenden, tiefgehenden Ergebnissen ist, ist die Verteidigung des Rechten und Wahren, worin das eigentliche Ziel des Islam beruht. Sein wesentliches Ziel ist die Wiederbelebung bzw. Verteidigung dessen, was wahr und recht ist. Aus eben diesem Grunde wird der Islam auch als “Din Haq”, als “Religion der Wahrheit” bezeichnet. Denn er ist eine Religion, die der Wahrheit entspringt, in der nichts anderes anzutreffen ist als Rechtes und Wahres und deren Ziel die Wahrheit bzw. das Rechte und Wahre ist. Im Heiligen Koran, im 30. Vers der Sure 46, Ahqaf, lesen wir dieses Gotteswort: Der Koran weist in die Richtung der Wahrheit, auf den rechten Weg , an dem nichts Unebenes ist, keine Unzulänglichkeit oder Widersprüchlichkeit. Ein jeder Muslim ist daher aufgerufen und verpflichtet, dem Rechten und Wahren zu folgen, nur das zu sagen und nur dem zuzuhören und nur das zu verteidigen, was wahr und richtig ist. Unter Einsatz all seiner Kräfte und Möglichkeiten.
Zu den Kardinalsunden zählt ebenfalls der Mord..., sei es Selbstmord oder die Ermordung anderer, Unschuldiger. Mord gehört zu den sehr schweren Vorgehen, und Gott erklärt im Heiligen Koran, das der Mord an einer Person wie der an vielen ist. Deswegen, weil sich der Mörder an der “Menschlichkeit” generell vergeht. Ob ein Mensch oder mehrere getötet werden..., es ist in jedem Fall die “Menschlichkeit”, der Gewalt angetan wird, und diese ist allen, oh es sich um eine oder tausender Personen handelt, gemeinsam.
Ebenso wie humanitäres Verhalten gut und erfreulich ist, zeugt es von höchster Niedrigkeit, wenn dem oder den Mitmenschen Unrecht und Leid zugefügt wird. Zu den besonders frevelhaften Dingen, die im Islam herb angeprangert und als Kardinalsünden bezeichnet werden, gehört die Veruntreuung der Habe der Waisen. Im Heiligen Koran lesen wir, das der, der sich am Eigentum eines Waisenkindes vergeht bzw. bereichert, in Wahrheit Feuer in sich “hineinschluckt”. Feuer, in dem er in Bälde brennen wird. Wie uns die Rechtleitenden Imame (a.s.) wissen lassen, ist ein solch schäbiges und schnödes Vorgehen deshalb so besonders häßlich und verwerflich, weil das eltern-und schutzlose Kind nicht in der Lage ist, sich gegen das Unrecht zu wehren. Die Möglichkeiten, nach denen ein Erwachsener greifen kann, um sein Recht zu verteidigen, sind ihm-dem alleinstehenden Waisenkind-in der Regel nicht gegeben bzw. unbekannt.
Eine der bedrohlichsten Situationen-und zudem eine große Sünde-ist Hoffnungslosigkeit im Zusammenhang mit dem göttlichen Erbarmen. Der Erhabene Gott spricht im 54. Vers der Sure 30, Zumar: Sprich : O meine Geschöpfe, die ihr euch selbst Unrecht zufügtet.., seid nicht hoffnungslos ! Hofft auf das Erbarmen und die Vergebung eures Gottes. Wenn ihr bereut, wird Gott jede Sünde vergeben. Denn Gott ist der Verzeihende und Huldreiche. An einer anderen Stelle bezeichnet Gott jene, die keine Hoffnung mehr auf Sein Erbarmen haben, als “Ungläubige”, als “Kafar”. Darum, weil sie an die grenzenlose Güte Gottes nicht glauben.
Zorn und Groll sind menschliche Eigenschaften. Wer zornig ist, spürt das Verlangen in sich, seine Empörung zum Ausdruck zu bringen. Und so er sich nicht beherrscht, seine Empfindungen nicht zähmt und zügelt, wird sein gesunder Menschenverstand beiseitegefegt. Und nun, da seine Vernunft außer Kraft gesetzt ist, läßt er sich zu Häßlichkeiten hinreißen, die er im Normalzustand nicht begehen würde. Er wird zu einem wütenden “Tier”... Vor solch innerem “Toben”, das zu schweren Entgleisungen führen kann, warnt der Islam eindringlich. Gott gebietet, Zorn und Groll “hinunterzuschlucken” und in Zorn und Groll nicht zu handeln bzw. Entscheidungen zu treffen. Das, was der Mensch tut, soll Überlegt und aus Vernunftgründen geschehen, nicht im Affekt Im 134. Vers der Sure 3, Al-lmran, lesen wir folgendes Gotteswort:
Die, welche ihren Zorn unterdrücken und ihren Mitmenschen vergeben.... Und die Gläubigen beschreibend heißt es im 37. Vers der Sure 42, Schuran: Gläubig sind jene, die, so sie in Zorn geraten, diesen unterdrücken und vergeben.
Geld oder ähnliches anzunehmen, um sich zur Erfüllung einer Pflicht, Aufgabe, einem objektiven Urteil etc. bereitzuerklãren, wird in der islamischen Terminologie als “Reschweh” (Bestech und, Bestechlichkeit) bezeichnet. Im Islam zählt derartiges zu den schweren Vergehen. Wer sich dessen schuldig macht, entbehrt der menschlichen und sozialen Reife und Wertigkeit, hat sich von Recht und Gerechtigkeit weit entfernt und verdient den göttlichen Zorn. Sowohl der Heilige Koran als auch die Sunna weisen auf dieses korrupte Verhalten hin und warnen davor.
Prophet Muhammad (s.a.a.s) erklärte, das die, welche Bestechungsgelder und ähnliches geben und jene, die sie entgegennehmen als auch diejenigen, die zwischen beiden vermitteln, verdammt sind. Und lmam Sadiq (as.) mahnte: Wer sich im Zusammenhang mit der Rechtsprechung bestechen läßt, ist gleich der , der Gott trotzt. Dieses betrifft die “Reschweh” um eines gerechten Urteils oder rechten, gewissenhaften Tun willens. Bestechung bzw. Bestechlichkeit im Zusammenhang mit einer falschen, ungerechten Urteilsfindung, Entscheidung oder sonst welchem Unrecht ist weitaus verwerflicher und zählt zu den Kardinalsunden.
Diebstahl bzw. Raub sind äußerst verwerflich. Durch derlei schnödes, niedriges Vorgehen wird die materielle Sicherheit der Gesellschaft gefährdet..., eine Realität, die jeder bekannt ist. Eigentum ist notwendig zum Leben, da es dem Menschen relative materielle Sicherheit und Unabhängigkeit ermöglicht. Niemand hat das Recht, das, was anderen gehört, fortzunehmen. Das persönliche Hab und Gut der Mitglieder einer Gesellschaft, das diesen als existenzielle Absicherung dient, muß geschützt sein und bleiben. Wenn gegen diese Regelung verstoßen, wenn das Eigentum anderer geplündert wird, bedeutet das, das die langjährigen Mühen, die jemand aufbrachte, um zu seiner Habe zu kommen und damit sein und seiner Familie materielles Dasein zu gewährleisten, zunichte gemacht werden.
Aus islamischer Sicht ist es äußerst verwerflich, zuviel Geld für zuwenig Ware zu verlangen. Im Heiligen Koran wird derartiges hart getadelt. So lesen wir im 1. Vers der Sure Mutaffefin: Wehe denen, die zuwenig Ware geben für zuviel Geld. Wissen sie denn nicht, das sie zur großen Abrechnung gerufen werden ? Darüber hinaus, das Wucherpreise bzw. Teuerverkäufe und dergleichen ein großes Unrecht an der Gesellschaft darstellen und Diebstahl gleichkommt, verlieren jene, die sich dessen schuldig machen, das Vertrauen ihrer Mitmenschen. Sie werden gemieden und setzen sich mit eigenen Händen der Gefahr aus, das niernand mehr bei ihnen einkauft, was zu ihrer Verarmung führen würde.
Was wir eben erwähnten, sind laut islamischem Verständnis große Sünden. Jenen, die sich solcher Vergehen schuldig machen, hat der Erhabene Gott unmißverständlich Seine Strafe angekündigt. Abgesehen davon, das einige dieser Delikte hart geahndet werden, geht den Übeltätern Ansehen und Persönlichkeitswert verloren..., etwas über das ein redliches und rechtschaffenes Mitglied der Gesellschaft verfügt. Wer sich eines Verbrechens schuldig macht, vergeht sich an der Gerechtigkeit und tritt das eigene Gerechtigkeitsempfinden, das in einem jeden Menschen veranlagt ist, mit Füßen. Er hat seine menschliche Würde und Wertigkeit “verspielt” ..., mit dem Resultat, das er nicht mehr als vertrauenswürdiges Mitglied der Gesellschaft verstanden wird. Die Eignung, in der islamischen Gemeinschaft bzw. im islamischen Staatswesen mit einem Amt beauftragt zu weiden, ist ihm abhanden gekommen. Das heißt mit Aufgaben und Funktionen, die Redlichkeit und Gerechtigkeitssinn voraussetzen, wird er nicht mehr betraut. Auch als Gemeinschaftsimam bzw. ‘Vorbeter” kann er nicht mehr eingesetzt werden. Darum, weil ihm kein Vertrauen entgegengebracht wird, weil man seinen Worten nicht mehr glaubt, weil er sich als ungerecht und unwürdig erwiesen hat.
Aktivität, Entwicklung und Vorwärtsstreben gehören zu jenen Grundlagen, auf denen die Schöpfungsordnung aufgebaut ist. Ein Seinsgesetz, dem jede Kreatur, jedes Lebewesen unterworfen ist, um existieren zu können. Der Erhabene Gott hat ein jedes Seiner Geschöpfe mit dem versehen, was es benötigt. Das heißt, Er hat ihm “Mittel” mit auf den Weg gegeben, die es einsetzen kann, um seiner Entwicklung entgegenzustreben, um sich gegen Schaden und Verderb zu schützen und das zu “erwerben”, was ihm dienlich und Voll Nutzen ist Der Mensch., die erstaunlichste und zugleich komplizierteste aller Kreaturen, benötigt mehr als die übrigen. Um seinen mannigfaltigen Notwendigkeiten Genüge tun und die Existenz seinerselbst als auch seiner Familie, die er naturgemäß zu bilden hat, gewährleisten zu können, ist er zu besonders intensiver Aktivität genötigt.
Arbeit und Fleiß gehören also zu jenem Weg, den die Schöpfungsordnung für den Menschen vorgesehen hat. Indem dieser schafft und sich um sein Auskommen bemüht, sichert er sein materielles Leben ab. Wer sich diesem natürlichen Gesetz entzieht, wird nichts erreichen als Verlust..., auch wenn er diesen zunächst nicht bemerkt. Es ist ein Verlust auf allen Ebenen, auf individueller und sozialer, auf gesundheitlicher, geistiger, ethischer. Sein diesseitiges wie auch im Endeffekt jenseitiges Leben gerät dadurch in arge Mitleidenschaft.
Die Landwirtschaft, mit deren Hilfe für die Ernährung der Bevölkerung gesorgt wird, zählt aufgrund ihrer Bedeutung für die Ernährung des Menschen zu den wichtigen Berufszweigen. Dieses wissend und berücksichtigend regt den Islam dazu an, die Landwirtschaft nicht zu vernachlässigen und sich um deren Aufschwung zu bemühen. Imam Sadiq (a.s.) sagte sinngemäß: Am Auferstehungstag wird der Rang des Bauern ein besonders hoher sein...
Und von Imam Muhammad Baqir (a.s.) ist dieses Zitat: Kein Beruf ist so produktiv und voll allgemeinem Nutzen wie der des Bauern. Gute und Schlechte, Mensch , Vieh und Vogel ziehen Gewinn aus den Mühen des Landwirtes. Und ein jedes auf seiner Weise–bitten für ihn zu Gott...
(Bihar ul Anwar, B. 23. S. 19 )
Wir haben eingangs wiederholt darauf hingewiesen, das der Islam dazu aufruft, nur den Einzigen Gott anzubeten, niemanden als lhn zu heiligen und zu verherrlichen und sich niemandem als Ihm zu Füßen zu werfen. Alles ist von Ihm erschaffen worden und wird durch Ihn erhalten. Alles wird von dem ernährt, was Er gibt, und niemand hat Vorrang vor dem anderen..., es sei denn, er zeichne sich durch besondere Ehrfurcht vor Gott aus und sein Tun und Lassen sei besonders gottwohlgefällig. Jeder Mensch hat die göttliche Gabe “Selbstständigkeit’ zu nutzen und Möglichkeiten und Mittel, die ihm der Erhabene Gott zur Verfügung stellte, einzusetzen, um sein Leben menschenwürdig leben zu können. Niemand sollte sich auf andere stützen und verlassen, in der Hoffnung, das sie für ihn und sein Wohlergehen sorgen werden. Es gilt, sich nach Kräften selbst darum zu bemühen, seinen Weg “selbsttätig” zu gehen, niemandem zur Last zu fallen und niemals in anderen seine “Zuflucht’ zu sehen. Zuflucht und Unterstützung sind allein bei Gott zu finden. Wer sie in anderen Personen und Kräften sucht bzw. sieht, begeht “Schirk”.
Armselig ist, wer ständig die Hände nach anderen ausstreckt und sich an deren Rockzipfel festklammert. Er hat in Wirklichkeit den Wert der Selbstständigkeit und jener Würde, die darin liegt, auf eigenen Füßen stehen zu können und - im Vertrauen auf Gott - durch eigenen Fleiß und eigene Anstrengungen das Rad seines Lebens in Gang zu halten, nicht erkannt. Schwächlich und schlaff zeigt er sich. In dieser Schlaffheit und Willenlosigkeit aber liegt Niedrigkeit, die die Wurzel zu allem Übel ist. Wer nur träge und antriebslose dasitzt, seine Hände nach diesem und jenem ausstreckt und sich anderen und deren Entscheidungen und Anordnungen überläßt, hat Vernunft und Willen hingegeben für Niedrigkeit. Hat sich selbst seinen “Herren” in die Hände gespielt. Was sie sagen, hat er zu tun. Ob es schlecht ist oder gut, häßlich oder schön. Ein wahrhaft schmachvolles Dasein. Unwürdig eines Menschen. Er hat zu gehorchen..., willenlos. Muß sich Unrecht und Gemeinheiten fügen und zufrieden sein mit dem Brocken, den man ihm zuwirft. Ein “Höriger” seiner “Herren”, verlustig jeglicher menschlichen Würde.
“Ahkam” , Regelungen, Bestimmungen
Wie wir eingangs sagten. lassen sich die religiösen Themen aufteilen in die weiche Weltanschauung und Überzeugung betreffen. in moralische und in jene, die in den Sektor “Ahkam”- Regelungen. Bestimmungen-fallen. Nach ‘Tawhid”. das heißt dem “Ein-Gott-Bekennen” müssen die religiösen Aufgaben. die Gottesdienerschaft zum Ausdruck bringen - wie Gebet. Fasten u.s.w. -wahr- und ernstgenommen werden. Und zwar in der rechten Weise. Wie diese gottesdienstlichen Pflichten zu erfüllen sind, ist durch die entsprechenden Bestimmungen. genannt “Ahkam”. zu erfahren. Aufeinige wollen wir in Kürze eingehen.